Konfliktanalyse durchführen: Alles Wichtige im Überblick!

Philipp Steubel – PortraitPhilipp Steubel
2. Januar 2024
5 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Die Konfliktanalyse ist eine Methode zur Identifizierung und Bewältigung von Konflikten. Die Analyse ist in drei Schritte aufgeteilt, die sich mit der Ursachen- und Lösungsfindung auseinandersetzen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zur Analyse und dessen potentielle Vorteile.

Konflikte finden sich in allen Bereichen des Lebens, egal ob im Privatleben oder im beruflichen Leben. Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen: Es kann passieren, dass bei Teams oder Unternehmensbereichen in gewissen Situationen Uneinigkeiten herrschen. In Folge dessen kann es zu Konflikten kommen. Doch wie lassen sich diese erkennen? Und wie lassen sie sich bewältigen?

Die Fähigkeit, Konflikte zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen, ist von immenser Bedeutung. Ein sehr hilfreiches Tool ist hier die Konfliktanalyse. Mit diesem Thema möchten wir uns in diesem Artikel näher beschäftigen . Wir zeigen Ihnen, was eine Konfliktanalyse ist, wie Sie diese durchführen können und welche Vorteile sie bringt.

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Was ist ein Konflikt?

Bevor wir mit der Konfliktanalyse starten, widmen wir uns zunächst dem Thema “Konflikt”. Ein Konflikt ist eine Situation, bei der zwei oder mehr Parteien unterschiedliche Meinungen, Ziele oder Werte haben und dies zu einem Spannungsfeld führt. Konflikte können in den unterschiedlichsten Situationen und Formen auftreten, egal ob zwischen Individuen, Gruppen oder Organisationen.

Konflikte werden in den meisten Fällen negativ wahrgenommen, doch sie können auch positiv sein. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie die Konflikte bewältigt werden. Sie sind aber auf jeden Fall ein normaler Bestandteil menschlicher Beziehungen.

Welche Elemente beinhaltet ein Konflikt?

Wenn Sie Konflikte analysieren und bewältigen möchten, ist es zunächst einmal wichtig, dass Sie die verschiedenen Elemente eines Konflikts kennen.

  • Konfliktparteien: Jeder Konflikt umfasst mindestens zwei Parteien, die jeweils ihre eigenen, meist gegensätzlichen, Interessen verfolgen. Es können auch mehr Parteien beinhaltet sein. Die Parteien können Personen, Teams, Abteilungen oder auch ganze Unternehmen sein.

  • Interessen und Bedürfnisse: Konflikte entstehen meist durch die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der Parteien. Wollen Sie Konflikte nachhaltig lösen? Dann ist es wichtig, diese Bedürfnisse zu identifizieren.

  • Wahrnehmung: Nicht jeder Konflikt ist schwerwiegend. Gleichzeitig sollte man aber nicht jeden Konflikt leicht auf die Schulter nehmen. Jede Partei nimmt einen Konflikt anders auf, diese Wahrnehmung kann den Verlauf stark beeinflussen.

  • Emotionen: Konflikte gehen immer mit Emotionen einher. Dabei können Gefühle wie Frustration, Wut, Verzweiflung oder Angst auftreten. Es ist wichtig, die jeweiligen Emotionen der Parteien zu kennen, um Lösungen suchen zu können.

Welche Arten von Konflikten gibt es?

Bevor wir damit starten, die Konfliktanalyse zu erklären, möchten wir hier noch kurz auf die verschiedenen Konfliktarten eingehen:

  • Interpersonelle Konflikte: Diese Konflikte treten zwischen einzelnen Personen auf und können durch verschiedene Meinungen, Wettbewerb und persönliche Differenzen auftreten.

  • Intrapersonelle Konflikte: Diese Konflikte herrschen innerhalb einer Person. Sie entstehen durch widersprüchliche Gedanken, Emotionen oder Ziele.

  • Gruppenkonflikte: Gruppen innerhalb einer Organisation können immer wieder unterschiedliche Ziele verfolgen oder um Ressourcen konkurrieren.

  • Organisatorische Konflikte: Diese Konflikte auf organisatorischem Niveau treten aufgrund von Uneinigkeiten in Bezug auf die Gesamtstruktur, Politik oder Kultur einer Organisation auf.

  • Zwischenstaatliche Konflikte: Auch internationale Konflikte zwischen Staaten können auftreten. Diese sind meist politischer, wirtschaftlicher oder territorialer Natur.

Wie sieht ein Konfliktverlauf aus?

Jeder Konflikt ist anders und doch gleich. Denn sie alle können in verschiedene Phasen eingeteilt werden. Diese unterscheiden sich davon, ob ein Konflikt gezielt gelöst wird oder nicht. Um zu veranschaulichen, warum eine Konfliktanalyse notwendig ist, möchten wir Ihnen hier den Verlauf anzeigen, der eintritt, falls ein Konflikt nicht gezielt behandelt wird:

  • Diskussion: In dieser Phase geht es nur um den Diskussionsgegenstand. Man hat unterschiedliche Meinungen zu dem Thema, diskutiert bisher aber nur über den Gegenstand selbst.

  • Überlagerung: Wenn diese Diskussionen kein Endergebnis bringen, kann dies in einer kritischen Situation enden. Die Parteien beginnen nun, Emotionen für den Konflikt zu bilden. Daher verschärft sich der Konflikt und die Spannungen nehmen zu.

  • Eskalation: In der Phase der Eskalation erreichen die Spannungen und Emotionen ihren Höhepunkt. In dieser Phase ist eine normale Kommunikation nur noch schwer möglich, denn beide Seiten möchten sich gegenseitig Schaden zufügen. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Konflikt weit über den ursprünglichen "Diskussionsgegenstand" hinausgegangen ist.

  • Verhärtung: Dieser Höhepunkt hält nicht dauerhaft. In den meisten Fällen entwickelt sich bei unbehandelten Konflikten ein “fragiles Gleichgewicht”. Der Konflikt hält an, oftmals über Jahre, man hat aber eine Einigung gefunden, die für beide Parteien nicht zufriedenstellend ist.

Diese Phase der Verhärtung ist schwer zu erkennen, da der Konflikt vermeintlich gelöst wurde. Doch dies ist kein zufriedenstellender Zustand und die verschiedenen Parteien werden in dieser Phase nicht die beste Performance liefern können. 

Damit also dieser Zustand der Verhärtung verhindert wird und die verschiedenen Abteilungen, Teams oder Individuen in einem Unternehmen harmonisch miteinander arbeiten können, braucht es ein geeignetes Konfliktmanagement.

Was ist eine Konfliktanalyse?

Kommen wir nun zur Definition der Konfliktanalyse. Die Konfliktanalyse ist ein wichtiger Prozess, der dazu dient, die verschiedenen Aspekte eines Konflikts zu analysieren, zu verstehen und zu bewältigen. Die Konfliktanalyse bietet wertvolle Einblicke in die Ursachen und Dynamiken, die zu einem gewissen Konflikt geführt haben.

Durch eine Konfliktanalyse ist es sowohl für die Beteiligten als auch für den Konfliktlöser möglich, gezielte Lösungsansätze zu entwickeln. So lassen sich Konflikte vermeiden beziehungsweise gezielt bewältigen.

Warum ist eine Konfliktanalyse wichtig?

Es gibt viele Gründe, warum Sie auf eine Konfliktanalyse setzen sollten.

  • Effiziente Konfliktlösung: Durch eine umfassende Analyse können die verschiedenen Parteien die Ursachen der Konfliktsituation besser verstehen. Dadurch wird eine Konfliktbewältigung möglich, die die eigentlichen Probleme behandelt. Oberflächliche Symptome werden vernachlässigt.

  • Verbesserte Kommunikation: Die Analyse fördert die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien. Durch den offenen Austausch von Informationen können leicht Missverständnisse und Vorurteile aufgeklärt werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Einigung.

  • Langfristige Prävention: Eine gute Konfliktanalyse hilft dabei, wiederkehrende Muster zu erkennen. Dadurch können in Zukunft bereits frühzeitig Konflikte erkannt und Maßnahmen ergriffen werden.

  • Förderung von Kreativität: Um Konflikte für alle Parteien effizient lösen zu können, bedarf es oftmals an Kreativität. Eine Konfliktanalyse bietet den Parteien die Möglichkeit, den Konflikt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und eine Win-Win Situation für alle Parteien zu entwickeln.

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Wie führt man eine Konfliktanalyse durch?

Eine Konfliktanalyse lässt sich in drei verschiedene Bereiche unterteilen. Diese sind

  • die Analyse des gegenwärtigen Zustands,

  • die Ursachenfindung und

  • die Lösungsfindung.

1. Analyse des gegenwärtigen Zustands

Im ersten Schritt geht es darum, den aktuellen Zustand des Konflikts zu analysieren. Dazu gehört im Wesentlichen die Identifikation der Konfliktelemente: 

  • Welche Parteien sind betroffen?

  • Welche Interessen und Bedürfnisse verfolgen die Parteien?

  • Welche Emotionen verspüren die Parteien?

  • Wie wird der Konflikt von den Parteien wahrgenommen?

In diesem Schritt der Konfliktanalyse ist es wichtig, sich einen guten Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen. Es ist ratsam, detaillierte Analysen durchzuführen, um alle Aspekte des Konflikts zu identifizieren.

2. Ursachenfindung

Im nächsten Schritt geht es darum, mehr über die Entstehung des Konflikts herauszufinden. Hierzu sollten Sie in der Lage sein, die Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Wann ist der Konflikt entstanden?

  • Welche Konfliktursachen gibt es?

  • Welche Rahmenbedingungen gab es zur Zeit der Entstehung?

  • Ist dies der erste Konflikt dieser Art oder ein wiederkehrender Konflikt?

Indem Sie alle wichtigen Informationen zu diesen Fragen finden, erfahren Sie mehr über das eigentliche Problem dieses Konflikts. Somit sind Sie in der Lage, sich dem dritten Schritt der Konfliktanalyse zu widmen.

3. Lösungsfindung

Im letzten Schritt geht es um die Konfliktbearbeitung. Hierbei ist es wichtig, dass verschiedene Lösungsansätze entwickelt werden. Diese können im Zuge einer Brainstorming-Session mit den betroffenen Konfliktbeteiligten ausgearbeitet werden. Sie sollten zu Beginn alle Lösungen berücksichtigen, auch wenn diese unkonventionell sind oder klar eine Partei bevorzugen.

Im nächsten Schritt sollten die Vor- und Nachteile aller Lösungen abgewägt werden. Dabei können verschiedene Methoden helfen, wie etwa die Nutzwertanalyse. Wählen Sie schlussendlich eine Lösung, die für beide Parteien gleichermaßen zufriedenstellend ist.

Danach muss diese Lösung auch umgesetzt werden. Achten Sie auf eine klare und transparente Kommunikation und eine achtsame Koordination der Umsetzung mit den verschiedenen Parteien.

Ist die Lösung umgesetzt, sollten Sie abschließend evaluieren, ob dies zur Konfliktlösung geführt hat. Eventuell können Sie an dieser Stelle noch Anpassungen vornehmen. Beachten Sie, dass Sie nach der erfolgreichen Konfliktlösung auch den gewählten Ansatz und den Verlauf dokumentieren. Dadurch können Sie zukünftige Konflikte besser bewältigen.

Welche Vorteile hat eine Konfliktanalyse?

Gehen wir kurz noch einmal auf die wichtigsten Vorteile der Konfliktanalyse ein.

  • Gezielte Lösungsansätze: Ein aktueller Konflikt kann durch diese Analyse leichter behoben werden, da die grundlegenden Probleme identifiziert und behandelt werden.

  • Nachhaltige Lösungen: Eine Konfliktanalyse sorgt dafür, dass eine langfristige Lösung gefunden und umgesetzt wird, die für alle Parteien gleichermaßen zufriedenstellend ist.

  • Stärkere Beziehungen: Im Zuge einer Analyse des Konflikts ist es wichtig, dass alle Parteien Einsicht gewinnen in die Emotionen und Interessen der jeweils anderen Parteien. Dies kann das Verständnis und die Kommunikation stärken, was zu besseren Beziehungen führen kann.

Unser Fazit

Die Konfliktanalyse ist unserer Meinung nach ein wichtiges und hilfreiches Instrument, um Konflikte zu verstehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Mit einem strukturierten Ansatz können Konflikte leichter behandelt und darüber hinaus genutzt werden, um stärkere Beziehungen zwischen den Konfliktparteien zu schaffen.

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