Wasserfallmodell: Definition, Anwendung und Vorteile!

Sarah Laoyan – PortraitSarah Laoyan
18. Juli 2024
6 Lesezeit (Minuten)
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Alles, was Sie über Projektmanagement mit der Wasserfallmethode wissen müssen – Artikelbannerbild
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Zusammenfassung

Das Wasserfallmodell ist eine sequenzielle Projektmanagement-Methode, die in verschiedene Phasen unterteilt ist. Jede Phase beginnt erst, wenn die vorherige Phase abgeschlossen ist. In diesem Artikel erläutern wir die Wasserfallmodell Phasen und zeigen, wie Ihr Team damit seine Ziele erreichen kann.

Update: Im neuen Update haben wir für Sie die Inhalte dieses Artikels aktualisiert!

Im traditionellen Projektmanagement stehen Projektmanagern viele verschiedene Arten von Methoden zur Verfügung. Es gibt agiles Projektmanagement, Kanban-Projektmanagement, Scrum und viele weitere iterative Prozesse, die Sie verwenden können.

Aber was ist, wenn Ihr Projekt einen linearen Ansatz erfordert? Die Wasserfallmethode ist eine lineare Projektmanagement-Methode, die Ihnen und Ihrem Team helfen kann, Ihre gemeinsamen Ziele zu erreichen – eine Aufgabe oder einen Meilenstein nach dem anderen.

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Was ist das Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell, auf englisch waterfall model, ist eine sequenzielle Projektmanagement-Methode, bei der ein Projekt in verschiedene Phasen unterteilt wird. Jede Phase hat dabei klare Start- und Endpunkte, sowie vorab definierte Ergebnisse. Die Phasen laufen jeweils nacheinander ab. Eine Projektphase beginnt demnach erst dann, wenn die vorherige Phase abgeschlossen ist.

Dieser Projektmanagement-Ansatz gehört zu den agilen Vorgehensmodellen und stammt ursprünglich aus der Fertigungs- und Baubranche, wo jeder Meilenstein abgeschlossen sein muss, bevor der Produktionsprozess weitergehen kann. Man kann zum Beispiel nicht die Wände eines Hauses bauen, wenn das Fundament noch nicht steht.

Obwohl das Projektmanagement nach dem Wasserfallprinzip ursprünglich in der Fertigungsbranche eingeführt wurde, wurde es inzwischen an die Bedürfnisse vieler verschiedener Branchen angepasst – auch an die der Softwareentwicklung. So könnte zum Beispiel ein Wasserfallprojekt aussehen:

Die Wasserfall-Projektmanagement-Methode

Das Wasserfallmodell wird häufig in Form eines Flowcharts oder eines Gantt-Diagramms dargestellt. Der Name „Wasserfall“ kommt daher, dass jede Aufgabe kaskadenartig in den nächsten Schritt übergeht. In einem Gantt-Diagramm können Sie sehen, wie jede Phase in die nächste Phase „fällt“.

Die Geschichte des Wasserfallmodells

Gehen wir noch kurz auf die Geschichte vom Wasserfallmodell ein. So ganz genau lässt es sich leider nicht sagen, woher der Begriff genau kommt. Eine erste Skizzierung dieses Modells wurde von Dr. Winston Royce entworfen. Dieser hatte das Wasserfallmodell beschrieben, dessen Nutzen in der Praxis aber kritisiert. So sei das Modell sehr riskant.

Obwohl er das Wort “Wasserfall” nie so verwendet hat, wurde der Begriff so übernommen. Zum ersten Mal wurde das “Wasserfallmodell” in einem Artikel von 1976 erwähnt, dort wurde auch Royce als Begründer dieser Methode genannt.

Die 6 Phasen des Wasserfallmodells

Jedes Team kann Projektmanagement nach dem Wasserfallprinzip anwenden, aber am besten eignet sich diese Methode für Prozesse mit aufeinanderfolgenden Phasen. Wenn die Aufgaben in Ihrem Projekt gleichzeitig erledigt werden können, sollten Sie ein anderes Framework ausprobieren, z. B. die Agile-Methode.

Wenn Sie mit dem Projektmanagement nach dem diesem Vorgehensmodell beginnen möchten, sollten Sie diese sechs Schritte befolgen:

1. Anforderungsanalyse

In der ersten Phase sammelt das Team so viele Informationen wie möglich, um das Projekt erfolgreich zu gestalten. Da bei der Wasserfallmodell Aufgaben von den vorhergehenden Schritten abhängen, ist hier viel Vorausdenken gefragt. Dieser Planungsprozess ist ein entscheidender Teil des Wasserfallmodells, und deshalb wird oft ein Großteil des Projektzeitplans für die Planung verwendet.

Damit die Wasserfall-Methode für Sie funktioniert, sollten Sie einen detaillierten Projektplan erstellen, in dem jede Phase des Projekts erläutert wird. Dazu gehört auch, welche Ressourcen benötigt werden und welche Teammitglieder am Projekt beteiligt sind. Dieses Dokument wird üblicherweise als Projektanforderungsdokument bezeichnet.

Am Ende der Anforderungsphase sollten Sie einen sehr klaren Überblick über das komplette Projekt haben. Die verschiedenen Punkte sollten dabei in einem Lastenheft dokumentiert und niedergeschrieben werden. Dazu gehören:

2. Systemdesignphase

In einem Softwareprojekt meint die Systemdesignphase nicht das visuelle Design, sondern welche Hardware das Team verwenden wird, sowie weitere detaillierte Informationen wie Programmiersprachen und Benutzeroberfläche.

Die Systemdesignphase besteht aus zwei Schritten: der High-Level-Designphase und der Low-Level-Designphase. In der High-Level-Designphase entwickelt das Team die Grundlagen dafür, wie die Software funktionieren wird und wie auf die Informationen zugegriffen wird. In der Low-Level-Designphase entwickelt das Team die spezifischeren Teile der Software. Man kann sagen, dass die High-Level-Designphase das Skelett des Projekts bildet und die Low-Level-Designphase die Organe darstellt.

Teammitglieder, die mit der Wasserfall-Methode entwickeln, sollten jeden Schritt dokumentieren, damit das Team im Laufe des Projekts auf die durchgeführten Schritte zurückkommen kann.

3. Implementierungsphase

In dieser Phase vom Wasserfallmodell wird alles in die Tat umgesetzt. Auf der Grundlage des Anforderungsdokuments aus Schritt eins und des Systemdesignprozesses aus Schritt zwei beginnt das Team mit dem vollständigen Entwicklungsprozess, um die Software so zu erstellen, wie sie in der Anforderungsphase und der Systemdesignphase entworfen wurde.

4. Testphase

Das ist die Phase, in der das Entwicklungsteam das Projekt an das Qualitätssicherungsteam übergibt. Die Tester suchen nach Bugs oder Fehlern, die behoben werden müssen, bevor das Projekt in Betrieb genommen wird.

Die Tester sollten alle Probleme, die sie bei der Qualitätskontrolle finden, klar dokumentieren. Falls ein anderer Entwickler auf einen ähnlichen Fehler stößt, kann er auf die frühere Dokumentation zurückgreifen, um das Problem zu beheben.

5. Bereitstellungsphase

Bei Entwicklungsprojekten ist dies die Phase, in der die Software für den Endnutzer bereitgestellt wird. In anderen Branchen ist dies der Zeitpunkt, an dem das endgültige Ergebnis auf den Markt gebracht und an die Endkunden ausgeliefert wird.

6. Wartungsphase

Nach der Bereitstellung eines Projekts kann es vorkommen, dass ein neuer Fehler entdeckt oder eine Softwareaktualisierung erforderlich wird. Das wird als Wartungsphase bezeichnet, und in der Softwareentwicklung ist es üblich, kontinuierlich an dieser Phase zu arbeiten.

Wann wird das Wasserfallmodell angewendet?

Das Wasserfallmodell ist eine gängige Form des Projektmanagements, da sie eine gründliche Planung und eine detaillierte Dokumentation ermöglicht. Allerdings ist dieses Framework nicht für jedes Projekt geeignet. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, wann diese Art des Projektmanagements sinnvoll ist.

Das Projekt hat ein klar definiertes Endziel

Eine der Stärken des Wasserfallansatzes ist es, dass er einen klaren Weg von Punkt A zu Punkt B ermöglicht. Wenn Sie unsicher sind, was Punkt B eigentlich ist, ist ihr Projekt mit einer iterativen Form des Projektmanagements wie dem Agile-Ansatz wahrscheinlich besser aufgestellt.

Projekte mit einem leicht zu definierenden Ziel sind gut für die Wasserfallmethode geeignet, da die Projektmanager vom Ziel aus rückwärts arbeiten können, um einen klaren und detaillierten Pfad mit allen nötigen Anforderungen zu erstellen. Hier ist auch die Unterteilung des Projekts in die Wasserfallmodell Phasen sinnvoll.

Projekte mit hoher Planungssicherheit

Das Wasserfallmodell wird vor allem bei Projekten angewendet, bei denen sich die Anforderungen und Abläufe bereits in der Planungsphase sehr detailliert beschreiben lassen. Zudem eignet sich das Modell bei kleinen und linearen Projekten hervorragend, bei denen sich Annahmen zu den Anforderungen im besten Falle während des Projektablaufs mit nur geringer Wahrscheinlichkeit ändern.

Keine Einschränkungen bei Budget und Zeit

Wenn Ihr Projekt keine Budget- oder Zeitbeschränkungen hat, können die Teammitglieder so viel Zeit wie möglich in der Anforderungs- und Systemdesignphase verbringen. Sie können die Anforderungen des Projekts so lange verändern und anpassen, bis sie einen gut durchdachten und definierten Projektplan haben.

Wiederholbare Prozesse schaffen

Beim Wasserfallmodell muss fast jeder Prozessschritt dokumentiert werden. Das macht es einfach, Ihr Projekt für ein neues Teammitglied zu reproduzieren; jeder Schritt ist klar beschrieben, so dass Sie den Prozess wiederholen können.

Die Schaffung von wiederholbaren Prozessen macht es auch einfach, neuen Teammitgliedern zu vermitteln, was bei ähnlichen Projekten genau zu tun ist. Deshalb ist der Wasserfallprozess ein effektiver Projektmanagement-Ansatz zur Standardisierung von Prozessen.

Welche Vorteile hat das Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell ist eine klassische Projektmanagementmethode. Der einfache Aufbau bietet einige wichtige Vorteile, die Sie kennen sollten.

Konsistente Dokumentation erleichtert die Rückverfolgung

Wenn Sie Projektmanagement nach dem Wasserfallprinzip betreiben, müssen Sie jeden einzelnen Schritt dokumentieren. Das kann von Vorteil sein – wenn Ihr Team die Abläufe zurückverfolgen muss, können Sie Fehler leichter finden. Wie bereits erwähnt, eignet es sich auch hervorragend für die Erstellung wiederholbarer Prozesse für neue Teammitglieder.

Einfache Einschätzung des Arbeitsumfangs

Bei dem Wasserfallmodell werden bereits bei Projektbeginn die verschiedenen Phasen und der jeweilige Arbeitsaufwand definiert. Da keine Iterationen vorgesehen sind, ist es ziemlich einfach, diesen Arbeitsumfang einzuschätzen.

Einfache Nachverfolgung von Fortschritten

Wenn Sie ein Wasserfallprojekt in einem Gantt-Diagramm darstellen, können Sie den Projektfortschritt leicht nachverfolgen. Die Zeitleiste selbst dient als Fortschrittsbalken, so dass immer klar ist, in welchem Stadium sich ein Projekt befindet.

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Teammitglieder können ihre Zeit effektiv einteilen

Da die Wasserfallmethode einen hohen Planungsaufwand in der Anforderungs- und Entwurfsphase erfordert, ist es für alle wichtigen Beteiligten einfach abzuschätzen, wie viel Zeit ihr jeweiliger Teil des Wasserfallprozesses in Anspruch nehmen wird.

Welche Nachteile hat das Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell ist aber nicht für jedes Projekt geeignet. Insbesondere folgende Nachteile des Wasserfallmodells sollten Sie im Blick behalten.

Hindernisse können den Zeitplan stark beeinflussen

Die Wasserfallmethode ist von Haus aus linear. Wenn es also ein Problem gibt oder sich eine Aufgabe verzögert, verschiebt sich die gesamte Zeitleiste. Wenn beispielsweise ein Drittanbieter ein bestimmtes Teil verspätet an das Fertigungsteam schickt, muss der gesamte Prozess unterbrochen werden, bis dieses eine Teil eingetroffen ist.

Lineare Bearbeitung kann nachträgliche Änderungen erschweren

Eine der größten Herausforderungen der Wasserfallmethode ist die Schwierigkeit, zu einer einmal abgeschlossenen Phase zurückzukehren. Wenn jemand zum Beispiel bereits die Wände eines Hauses streicht, kann man schwer einen Rücksprung machen und eines der Zimmer vergrößern.

Zudem kann es schwer sein, mit dem Wasserfallmodell komplexe Projekte zu managen. Befinden sich mehrere Aufgaben gleichzeitig in einer wichtigen Entwicklungsphase, ist es schwierig, einen linearen Ablauf festzulegen.

Qualitätssicherung am Ende des Prozesses

Im Vergleich zu Projektmanagement-Methoden wie Kanban und Agile,die sehr agil und iterativ sind, findet die Überprüfungsphase bei einem Wasserfall-Ansatz später im Prozess statt. Wenn zu Beginn des Projekts ein Fehler gemacht wird, kann es schwierig sein, ihn zu korrigieren. Aufgrund der Funktionsweise des Wasserfallprozesses gibt es keinen Raum für Iterationen oder die Suche nach der besten Lösung.

Welche Alternativen zum Wasserfallmodell gibt es?

Das Wasserfallmodell gilt als eine der klasssichen Projektmanagementmethoden mit einem streng linearen Ablauf. Dies kann bei kleinen Projekten noch nützlich sein, bringt aber bei komplexeren Aufgabenstellungen viele Probleme mit sich.

Daher macht es Sinn, sich andere Alternativen anzusehen. Dabei gibt es zum Beispiel das V-Modell. Dieses Modell gilt als eine Weiterentwicklung des Wasserfallmodells, mit dem Unterschied, dass parallel zu allen Phasen eine Testphase durchgeführt wird.

Damit lassen sich Fehler früher erkennen und schneller korrigieren. Doch auch das V-Modell ist nicht unbedingt für komplexe Projekte geeignet. Deshalb empfehlen sich hier agile Methoden.

Was ist das erweiterte Wasserfallmodell?

Das Wasserfallmodell ist gerade im Vergleich zu neuen und agilen Ansätzen etwas veraltet. Es ist nicht für jede Organisation und für jedes Projekt geeignet, wobei es trotzdem viele Unternehmen gibt, die weiterhin auf diese Methode setzen.

Hier wird aber in vielen Fällen das erweiterte Wasserfallmodell eingesetzt. Hier werden agile Ansätze wie Scrum in der Implementierungsphase hinzugefügt. So werden in dieser Phase innerhalb von sogenannten Sprints, dies sind Abschnitte von zwei bis vier Wochen, Zwischenprodukte entwickelt. So kann in dieser Phase bereits Feedback gegeben werden, auf dessen Basis das Produkt weiterentwickelt wird.

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Verwaltung Ihres Projekte mit der Wasserfall-Methode

Beim Wasserfallmodell im Projektmanagement gibt es viele Vorgänge und verschiedene Teammitglieder, die es im Auge zu behalten gilt. Um den Überblick nicht zu verlieren, verwenden Sie am besten eine Work-Management-Software, um Workflows, Zeitpläne und Ergebnisse an einem Ort zu bündeln.

Wenn Sie bereit sind, mit Ihrem Team Projektmanagement nach dem Wasserfallprinzip auszuprobieren, sollten Sie es mit Asana versuchen. Sie können Asana-Projekte auf verschiedene Arten betrachten, einschließlich der Zeitleistenansicht, die Ihr Projekt als lineare Zeitleiste visualisiert.

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