Supply Chain Management (SCM): Definition, Aufgaben und Ziele!

Philipp Steubel – PortraitPhilipp Steubel
15. April 2024
6 Lesezeit (Minuten)
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Zusammenfassung

Unter Supply Chain Management, auf Deutsch auch Lieferketten-Management genannt, versteht man die Planung, Optimierung und Steuerung der Prozesse und Wertschöpfungsketten in einem Unternehmen. Das Ziel ist es, Prozesse effizienter zu gestalten, um flexibler und präziser auf Kundenanforderungen reagieren zu können. Erfahren Sie hier mehr zum Thema SCM und mit welchen Tipps es auch in Ihrem Unternehmen klappt.

Update: Im neuen Update haben wir für Sie die Inhalte dieses Artikels aktualisiert.

Wenn Sie ein Produkt produzieren oder eine Dienstleistung bereitstellen, wissen Sie sicherlich, wie wichtig es ist, den Prozess der Herstellung bzw. Erbringung genau zu dokumentieren und zu überwachen. Dies gilt bereits bei der Beschaffung der Ausgangsmaterialien und endet bei der Auslieferung der Ware an den Kunden .

Um diese Prozesse richtig abwickeln und kontrollieren zu können, sollten Unternehmen ein geeignetes Supply Chain Management aufgebaut haben. In diesem Artikel möchten wir uns genau mit diesem Thema näher beschäftigen. Wir zeigen Ihnen, was man unter Supply Chain Management versteht, welche Aufgaben in diesen Unternehmensbereich fallen und welche Vorteile dieses Konzept bringt.

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Was ist Supply Chain Management?

Unter Supply Chain Management versteht man die Planung und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens. Darunter fällt nicht nur die reine Logistik, sondern auch viele andere Bereiche im Unternehmen.

1. Planung

Unter diesem Bereich versteht man das einfache Ressourcenmanagement. Mitarbeiterkapazitäten, Budget, Ressourcen, all diese Dinge werden so geplant und bereitgestellt, dass die Produkte oder Dienstleistungen den Kundenbedürfnissen entsprechend hergestellt werden können.

Hierbei ist es auch wichtig, Metriken zu definieren, um eine genaue Kontrolle über die Wertschöpfungsketten zu ermöglichen. Für welche KPIs Sie sich entscheiden, hängt von der Art des Produkts bzw. der Dienstleistung ab und bleibt Ihnen selbst überlassen.

2. Product Lifecycle Management

Damit ist die Verwaltung eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus hinweg gemeint: von der Ideenfindung und der Entwicklung bis hin zur Fertigung und Entsorgung. Auch dieser Bereich wird von einem holistischen Supply Chain Management abgedeckt, welches sich darum kümmert, dass alle Prozesse zusammengeführt werden und dadurch eine unternehmensweite Zusammenarbeit ermöglicht wird.

3. Beschaffung

Dieser Bereich beschäftigt sich mit dem Lieferantenmanagement. Oftmals werden bestimmte Ressourcen, Materialien oder gar Dienstleistungen extern durch Zulieferer oder Einzelhändler bezogen. Hier gilt es, die richtigen Rohstofflieferanten auszuwählen, mit ihnen eine gute Geschäftsbeziehung aufzubauen und einen klaren Prozess zur Überwachung der Effizienz und Qualität bereitzustellen.

4. Produktion

Unter Supply Chain Management fallen auch die Planung, Überwachung und Kontrolle der Produktionsprozesse. Alle Aktivitäten im Workflow, die aus den Rohstoffen und Materialien das fertige Produkt machen, gehören in diesen Bereich.

Dazu zählt auf jeden Fall auch die Prüfung der Qualität, die Intralogistik im Unternehmen und das Verpacken der Produkte für die Lieferung. Bei der Produktion ist es wichtig, flexibel zu sein und sich der Nachfrage anpassen zu können. Dadurch kann kosteneffizienter produziert werden.

5. Lieferung

Womit wir auch im nächsten Bereich sind, dem Logistikmanagement. Denn auch die gesamte Lieferkette gehört genau geplant und überwacht. Immerhin stellt dies einen wichtigen Schritt dar, da das Produkt oder die Dienstleistung so schnell und effizient wie möglich beim Endverbraucher ankommen soll. Kundenaufträge annehmen und koordinieren, die Lagerbestände im Blick behalten, den Versand durchführen und die Rechnung stellen. All das fällt in diesen Bereich des Supply Chain Managements.

6. Rücknahmen

Wenn Kunden nicht zufrieden mit dem Produkt sind oder es Beschädigungen durch den Transport gibt, möchten Sie das Produkt wieder zurücksenden und entweder eine Entschädigung oder ein neues Produkt bekommen.

Dieser Schritt im Supply Chain Management wird oft zu wenig beachtet, doch er ist ungemein wichtig für die Kundenzufriedenheit und die langfristige Kundenbindung. Wenn ein Kunde ein Produkt zurückgeben will und professionelle Hilfe von dem Unternehmen erhält, fühlt er sich als Kunde wertgeschätzt und wird mit einer größeren Wahrscheinlichkeit wieder bei der Firma einkaufen.

7. Enterprise Asset Management

Damit ist die Verwaltung und Wartung physischer Anlagen gemeint. Heutzutage gibt es bereits revolutionierende Technologie. IoT-Sensoren, miteinander vernetzte Maschinen und digitale Zwillinge, welche die Effizienz und die Betriebszeiten deutlich verbessern.

Maschinen, die sogar Reparaturen und Ausfälle rechtzeitig prognostizieren können. Die Verwaltung dieser Anlagen fällt ebenfalls in den Bereich des Supply Chain Managements.

Allgemein gesagt ist im Supply Chain Management wichtig, dass die Prozesse an den Bedürfnissen und Wünschen der Endkunden ausgerichtet werden. Es ist daher mehr als nur eine reine Logistik, sondern eine Schnittstelle aller Unternehmensbereiche, die in die Kategorie BWL fallen, wie z.B. auch Controlling und Distribution.

Mit Supply Chain Management können Sie mit der Zeit die Prozesse weiter optimieren und mehr Flexibilität gewährleisten. Zudem gewinnen Sie loyale Kunden und erhöhen Ihren Umsatz, wenn Sie die Kundenanforderungen erfüllen.

Welche Ziele werden mit Supply Chain Management verfolgt?

Wie Sie sicherlich schon erkennen konnten, stellt das Supply Chain Management einen ungemein wichtigen und großen Unternehmensbereich dar und ist damit ein entscheidender Erfolgsfaktor. Daher wird SCM auch innerhalb von zahlreichen Management-Systemen angewendet, wie etwa Operational Excellence. Doch nur, wenn das SCM auch richtig geplant und durchgeführt wird.

Im Idealfall soll SCM folgende Ziele verfolgen und auch erfüllen:

  • Kosten senken: Durch eine bessere Ressourcenplanung bzw. Lieferantenmanagement sollen langfristig die Kosten der Wertschöpfungskette gesenkt werden.

  • Mehr Flexibilität: Durch SCM sollen Wertschöpfungsketten und Prozesse so optimiert werden, dass eine gute Flexibilität und Reaktionsfähigkeit gegeben ist. Ändern sich Kundenanforderungen, soll schnell darauf reagiert werden können. So wird der Kundennutzen gewährleistet.

  • Bessere Effizienz: Damit einhergehend ist es auch ein Ziel, dass Workflows und Prozesse effizienter gestaltet werden.

  • Beziehungen verbessern: Dies betrifft auf der einen Seite die Lieferanten und auf der anderen Seite die Kunden. Zu beiden Teilen sollte eine gute Geschäftsbeziehung aufgebaut werden, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

  • Informationsaustausch gewährleisten: Jeder Mitarbeiter sollte Zugriff auf das gesamte Know-How des Teams haben und Wissen über den gesamten Prozess haben.

Tipps für ein erfolgreiches Supply Chain Management

Damit Sie in Ihrem Unternehmen bzw. als Supply Chain Manager ein effizientes und effektives SCM aufbauen können, sollten Sie die folgenden Tipps beachten:

Verbesserte Kooperation

Im modernen Supply Chain Management werden alle Bestandteile der Prozesse und Wertschöpfungsketten erfasst und optimiert. Dabei werden unter anderem Methoden wie das SCOR-Modell verwendet. Deshalb ist es unbedingt wichtig, dass alle Mitarbeiter, die an dem Prozess beteiligt sind, kooperativ sind. So müssen gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, damit die Prozesse im gesamten Supply Chain erfolgreich verbessert werden können.

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Regelmäßige Kommunikation

Damit auch die Kooperation erfolgreich klappt, ist eine regelmäßige Kommunikation sehr hilfreich und wichtig. Denn wenn die verschiedenen Mitarbeiter des Prozesses gut miteinander kommunizieren und sich untereinander absprechen, verbessert dies den Prozess. So kann auf Probleme schneller reagiert werden und Lösungen werden schneller gefunden.

Hierzu wäre es sinnvoll, regelmäßige Meetings durchzuführen. So können sich die Teams beispielsweise einmal in der Woche oder einmal am Tag miteinander verständigen.

Verantwortungen klarstellen

Wenn an einer Wertschöpfungskette verschiedene Bereiche und Mitarbeiter zusammenarbeiten, ist es wichtig, dass die Rollen und Verantwortungsbereiche klar definiert werden. Nehmen wir dazu ein Beispiel:

In einem der Prozesse in Ihrem Unternehmen ist ein Problem aufgetreten, wodurch sich die Fertigstellung um mehrere Tage verzögert. Sie versuchen, Fehler im Prozess zu finden, um eine Lösung auszuarbeiten. Da jedoch keine genauen Zuständigkeiten definiert wurden, weisen alle Mitarbeiter aus Angst die Schuld von sich und es wird sehr schwer, den Prozess für die Zukunft ausfallsicherer zu machen.

Indem Zuständigkeiten klar definiert werden, können Sie und Ihr Team besser Problembereiche ausfindig machen und Lösungsansätze dafür finden.

Kontinuierliche Verbesserung

Es wäre falsch zu denken, dass Prozesse nur einmal optimiert werden müssen. Denn dies reicht in der heutigen Zeit einfach nicht aus. Stattdessen sollte für die Optimierung der Wertschöpfungsketten der sogenannte PDCA-Zyklus verwendet werden.

Der wesentliche Vorteil bei dieser Methode ist das kreisförmige Konzept. Denn die vier verschiedenen Schritte (Plan, Do, Check, Act) werden ständig wiederholt. So werden Prozesse und Workflows laufend optimiert und immer wieder kleine Verbesserungen vorgenommen.

Dies ist auch im Supply Chain Management sehr wichtig, denn dadurch können Prozesse immer wieder schneller, effizienter oder flexibler gemacht werden. Über die Zeit schafft man sich dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil und sichert sich somit auch einen langfristigen Vorteil für das Unternehmen.

Richtige Plattform

Unabhängig vom Bereich oder der Branche ist es wichtig, die passende Plattform für die Kommunikation, die Darstellung der Prozesse und den Informationsaustausch zu wählen. Hier gibt es viele Varianten, wir möchten Ihnen jedoch eine Work Management Software empfehlen.

Ein solche Software, wie etwa Asana, erlaubt es Ihnen, alle Informationen und Prozesse zentral und digital abzuspeichern. Die Mitarbeiter haben jederzeit Einblick in den Ablauf des Prozesses, die Zuständigkeiten für die einzelnen Arbeitsschritte und die wichtigsten Informationen. Hier kann auch die Kommunikation zwischen den Teams und Bereichen stattfinden, welche gespeichert und damit immer zugänglich ist. 

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Die Probleme im Supply Chain Management!

Im Supply Chain Management können viele Probleme auftreten. Diese müssen identifiziert und überwunden werden, um schlussendlich die Ziele erreichen zu können. Folgende Probleme können häufig auftreten:

  • Heterogenität: An einem Prozess arbeiten oft verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zusammen. Da diese nicht immer auf dem gleichen Niveau sind, kann es schwierig sein, eine gute Zusammenarbeit zu fördern. Dies ist jedoch erforderlich, damit sich die Teams gegenseitig unterstützen können.

  • Transparenz: Jeder einzelne Mitarbeiter sollte den gesamten Ablauf verstehen. Da es oft in Unternehmen vorkommt, dass der Informationsfluss nicht richtig aufgebaut ist, ist dies allerdings nicht so einfach. Wenn Prozesse nicht transparent sind, kann dies die Effizienz der Wertschöpfungskette verringern.

  • Unterschiedliche Ziele: Zudem ist es wichtig, dass alle Bereiche ein einzelnes übergeordnetes Ziel verfolgen, welches sie auch in der alltäglichen Arbeit im Blick behalten. Nehmen wir dazu ein Beispiel: Sie wollen ein qualitativ hochwertiges Produkt verkaufen und kaufen dazu extra hochwertige Materialien ein. Wenn allerdings die Mitarbeiter in der Produktion nur darauf abzielen, das Produkt schnell und billig zu produzieren, um die Gewinnmarge zu erhöhen, könnte dies die Qualität des Produkts und somit auch das übergeordnete Ziel beeinträchtigen.

Optimieren Sie Ihre Prozesse!

Nun wissen Sie besser darüber Bescheid, was Supply Chain Management ist, welche Ziele damit verfolgt werden und mit welchen Tipps Ihnen das SCM am besten gelingt. Nun liegt es aber an Ihnen, dieses Konzept erfolgreich in die Tat umzusetzen. Dies schließt beispielsweise die Nutzung eines leistungsfähigen ERP-Systems und kurze Prozesszeiten mit ein.

Koordinieren Sie die Prozesse anhand der Kundenanforderungen, fördern Sie Kooperation und Kommunikation und denken Sie daran, das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung einzuführen.

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